Kommunale Wärmeplanung in Rädel

Die Gemeindeverwaltung Kloster Lehnin hat alle Einwohnerinnen und Einwohner von Rädel in das Sport- und Gemeindezentrum eingeladen. Rund 60 Interessierte folgten der Einladung zum Thema "Kommunale Wärmeplanung".

Nach einer kurzen Begrüßung durch unseren Ortsvorsteher Horst (Hoppi) Juchert moderierten Herr Bürgermeister Brückner und seine beiden Verwaltungsmitarbeiter Herr Bergholz und Herr Peters durch die Veranstaltung.

Bis 30.06.2028 haben die Kommunen unter 100.000 Einwohnern Zeit, eine kommunale Wärmeplanung auszuarbeiten.

Herr Bürgermeister Brückner führte aus, das sich auch für die Kommune die Betriebskosten zum Beispiel für den Schulcampus Lehnin vervierfacht haben. Deshalb müssten sich sowohl die Gemeinde wie auch die Bürgerinnen und Bürger in den nächsten Jahren Gedanken machen, um Lösungen zu finden.

Gesetzlicher Hintergrund der Notwendigkeit sind das Gebäude-Energie-Gesetz (GEG), Wärme-Planungs-Gesetz (WPG) sowie das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2023).

Herr Bürgermeister Brückner und Herr Bergholz stellten ein bestehendes Konzept eines Nahwärmenetzes aus Bayern vor. Dort sind schon etliche Gemeinden unabhängig von den großen Versorgern.

Ein Nahwärmenetz kann mehrere Gebäude in einer Ortschaft mit Wärme aus erneuerbaren Energien versorgen. Als Heizquelle dient zum Beispiel ein Hackschnitzelkessel oder ein Biogas-Blockheizkraftwerk. In die Haushalte würde ein Pufferspeicher mit zum Beispiel 1.000 Liter Heizwasser installiert werden, der eine Versorgungssicherheit gewährleistet, wenn gerade morgens alle Bewohner Warmwasser abrufen.

Mit dem Bau eines Nahwärmenetzes würde sich eine Ortschaft unabhängig von weiter steigenden Öl- und Gaspreisen machen.

Eigentümer dieser Nahversorgungsnetze sind die Einwohner selbst in Form einer Genossenschaft oder GmbH.

Nach einer Frage- und Diskussionsrunde mit dem Publikum gab Herr Bergholz bekannt, dass die Gemeindeverwaltung einen Erhebungs- und Interessenbekundungsbogen an alle Haushalte versenden wird. Die Gemeinde kann so einen Überblick über die installierten Heizungen und das persönliche Interesse an einer Nahwärmeversorgung erhalten und die interessierten Bürgerinnen und Bürger unterstützen. Die Beantwortung der Fragebögen ist absolut freiwillig.

Quellenhinweis: Enerpipe 

Berichterstatter: Andreas Schlich

für www.naturdorf-raedel.de